Konzeption

Konzeption

Inhalt

  1. Vorwort
  2. Hintergrund und allgemeine Ziele

2.1 Allgemeine Ziele

2.2. Gesetzliche Grundlagen

2.2.1 Pädagogische Ziele (Grundsätze des BayKiBiG)

2.2.2 Schutzauftrag

  1. Standort und Geschichte der Einrichtung

3.1. Standort

3.2.Geschichte

  1. Zielgruppe

4.1. Lebenssituation der Kinder

4.2. Aufnahmekriterien

4.3. Aufnahmevorgang

  1. Strukturelle und organisatorische Merkmale

5.1. Gebäude

5.1.1 Anzahl der Räume

5.1.2. Nutzung der Räume

5.1.3. Ausstattung

5.2. Gruppen

5.2.1 Anzahl

5.2.2. Personal

5.2.3. Gruppenstärke

5.3. Öffnungs- und Ferienzeiten

5.4.Finanzen

5.5 Buch- und Aktenführung

  1. Aufgaben und Kompetenzen des Trägers
  2. Personal

7.1. Aufgaben und Kompetenzen

7.1.1. Leitung

7.1.2. Gruppenleitung

7.1.3. Pädagogische Hilfskraft (Kinderpflegerin)

7.1.4. Praktikantinnen

7.2. Verfügungszeiten

7.3. Besprechungen

7.4. Fortbildung

  1. Grundsätze der pädagogischen Arbeit

8.1. Lernen und Bildung in unserer Kindertageseinrichtung

8.2. Altersmischung

8.3. Freispiel

8.4. Erziehungs- und Bildungsschwerpunkte

8.5. Schwerpunkte der Krippenerziehung

8.5.1. Die Eingewöhnungszeit

8.5.2. Essen und Trinken

8.5.3. Hygiene und Körperpflege

8.5.4.Schlafbedürfnis

8.6. Schwerpunkte der Integration und der Inklusion

8.7. Umgang mit Medien

8.8. Spiel und Arbeitsmaterialien

8.9. Regeln und Sanktionen

8.10. Beobachtung

  1. Planung der Inhalte und Methoden der Arbeit

9.1. Ziele und Grundsätze

9.2. Rahmenpläne

9.3.Raum- und Freiflächengestaltung

9.4. Formen der Arbeit

  1. Zusammenarbeit mit den Eltern

10.1. Stellenwert und Ziele

10.2. Elternbeirat

10.3. Elternarbeit

  1. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
  2. Nachwort

1. Vorwort

In einer Phase von mehreren Jahrzehnten hat sich der Kindergarten St. Nikolaus in Hunderdorf zu dem entwickelt, was er heute ist. Er ist eine auf Zukunft hin orientierte Einrichtung, die sich den Erfordernissen unserer Zeit genauso verpflichtet weiß, wie der Vermittlung von zeitlosen Werten. In dieser Synthese von Tradition und Innovation werden die anvertrauten Kinder von pädagogisch geschulten Kräften begleitet und erzogen.

Der Kindergarten St. Nikolaus steht unter Trägerschaft der Kath. Kirchenstiftung Hunderdorf. Als kirchliche Einrichtung ist es uns daher eine immerwährende Aufgabe, die religiöse Erziehung und die Hinführung der Kinder zum christlichen Glauben zu gewährleisten – dies alles selbstverständlich in Offenheit und im Respekt gegenüber anderen Religionsgemeinschaften. Die Mitarbeiterinnen unseres Kindergartens sind bemüht, ihre Inhalte und Ziele auch in einer begleitenden Elternarbeit für die Mütter und Väter einsichtig zu machen.

Als kirchliche Einrichtung stehen wir selbstverständlich unter den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Staates und müssen dies mit unseren Vorgaben verbinden.  Inwieweit dies geschieht, können Sie dieser Konzeption entnehmen.

Zu unserer jetzigen Zeit stehen die Kirchen leider auch immer mehr vor finanziellen Schwierigkeiten. Es wird uns als Pfarrei und noch viel mehr auf den Führungsebenen unserer Kirchen beschäftigen müssen, inwieweit wir unserer Einrichtungen auf Zukunft hin stützen, finanzieren und erhalten können.

Trotz aller Herausforderungen hoffen wir, dass unser Kindergarten St. Nikolaus in Hunderdorf ein Ort ist, wo sich Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen gleichernmaßen wohl fühlen und in dieser Gemeinschaft eine gute Arbeit und einen guten Zusammenhalt erleben. Jesus lädt Kinder ein, dass sie zu ihm kommen und so seine besonderen Freunde sind (vgl. Mk 10,14) – dies hoffen wir, dass unsere Kinder erfahren dürfen. Es ist unser Wunsch, dass die uns anvertrauten Kinder eine unbeschwerte Kinder- und Kindergartenzeit erleben und mit Gottvertrauen und Hoffnung an ihre Schulzeit gehen dürfen.

Danke und „Vergelt’s Gott“ gebührt:

  • Unseren Mitarbeiterinnen im Kindergarten für ihren Dienst.
  • Unserem Elternbeirat für alle unterstützende und ergänzende Arbeit.
  • Unserer Kirchenverwaltung für die notwendige materielle Sorge, besonders unserem Kirchenpfleger in seiner besonderen Verantwortung für den Kindergarten.

Gottes Segen und einen guten Geist für das Leben und Arbeiten in unserem Kindergarten!

Pater Martin Müller
Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Hunderdorf
Vorsitzender der Katholischen Kirchenstiftung

 

2. Hintergrund und allgemeine Ziele

2.1 Allgemeine Ziele

Die Welt in der unsere Kinder heranwachsen wird immer schnelllebiger. Diese Situation bringt an die Kinder Anforderungen, denen sie gewachsen sein müssen, um sich darin zurechtzufinden.  Wir als katholische und familienergänzende Einrichtung sehen es als unsere Aufgabe den Kindern bei deren notwendigen Entwicklung zu helfen. Sie sollen die Möglichkeit haben zu wachsen und sich zu entfalten. Hierbei ist es egal, wie alt diese Kinder sind und ob Defizite bestehen oder nicht. Deshalb erziehen und bilden wir die Kinder auf ganzheitliche Art und Weise. Ziel unserer Förderung ist die Ausbildung von Basiskompetenzen beim Kind.

Der Aufbau von Selbstwertgefühl, ein positives Selbstbild und Selbstbewusstsein wird angestrebt. Die Fähigkeit zu Gruppenentscheidungen, Eigenkompetenz, Widerstandsfähigkeit (Resilienz) und die Fähigkeit, Situationen nachzuvollziehen, wird gefördert.

Aufzubauen gilt es die geistige Kompetenz bei den Kindern. Sie werden angeregt, differenziert wahrzunehmen, zu denken, sich Wissen anzueignen, ein gutes Gedächtnis zu entwickeln, Problemlösefähigkeit zu erlernen und kreativ, schöpferisch tätig zu werden. Die Weiterentwicklung der Kinder auf physischer Ebene erfolgt über Anleitung zu Gesundheit und Hygiene, der Anregung und Förderung von Grob- und Feinmotorik ebenso wie die Eröffnung von Möglichkeiten zum physischen Ausgleich bei Übungen zu Entspannung und Anspannung.

Gute Beziehungen, Empathie, Rollenfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Konfliktmanagement sind soziale Kompetenzen, deren Aufbau bei den Kindern wir unterstützen und fördern. Weiters wollen wir den Kindern eine positive Werthaltung und Moralbildung, Unvoreingenommenheit, Toleranz und eine Grundhaltung zur Solidarität vermitteln. Sie sollen lernen, mehr Verantwortung für sich, für andere und für die Natur und Umwelt zu verspüren und zu übernehmen. Demokratisches Handeln soll erkannt, erfasst, akzeptiert, eingehalten und gelebt werden.

Bei der Vermittlung der lernmethodischen Kompetenz fördern wir die Methodik des Lernens, das Wissen darum, wo und wie Möglichkeiten bestehen, sich Informationen zu beschaffen und zu bearbeiten. Auch soll gelernt werden, wie das Wissen angewendet werden kann. Die Erkenntnis des Wissens über das eigene Lernen wird den Kindern vermittelt. Sie werden auch dazu angeregt zu lernen, das eigene Verhalten zu beobachten.

Um diese Basiskompetenzen anzuregen und zu stärken, werden verschiedene Förderbereiche angesprochen. Es sind dies:

Der Übergang von der Familie zur Einrichtung, eine aktive Beteiligung der Kinder, interkulturelle Erziehung, geschlechtsbewusste Erziehung, Förderung von Kinder mit Entwicklungsrisiken und (drohender) Behinderung, Förderung von Kindern mit Hochbegabung, die Vorbereitung und Begleitung des Übergangs der Kinder in die Schule und die Unterstützung in allen Bereichen.

Nicht nur weil wir unter katholischer Trägerschaft stehen, ist es uns wichtig ihnen die christlichen Werte erlebbar zu machen. Aus diesem Grund hat die religiöse Erziehung einen großen Stellenwert.

Diese Erziehungsziele beziehen alle in unserer Einrichtung zu betreuenden Kinder mit ein (Kinder unter 3 Jahre, Kindergartenkinder und auch Integrativkinder). Diese Ziele werden in einer dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder angemessen Form verfolgt.

2.2. Gesetzliche Grundlagen

2.2.1 Pädagogische Ziele (Grundsätze des BayKiBiG)

(1) Das Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) und deren Ausführungsverordnung gilt für die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern in Kindertages-einrichtungen und in der Tagespflege. (Artikel 1 BayKiBiG)

In Artikel 10 des BayKiBiG heißt es:

(1) Kindertageseinrichtungen bieten jedem einzelnen Kind vielfältige und entwicklungsangemessene Bildungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, um beste frühzeitig entgegenzuwirken sowie zur Integration zu befähigen. Eine angemessene Bildung, Erziehung und Betreuung ist durch den Einsatz ausreichenden und qualifizierten Personals sicherzustellen.

(2) Die Kinder sollen entwicklungsangemessen an Entscheidungen zum Einrichtungsalltag und zur Gestaltung der Einrichtung beteiligt werden.

In Artikel 13 des BayKiBiG heißt es:

(1) Das pädagogische Personal in förderfähigen Kindertageseinrichtungen hat die Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen, mit dem Ziel, zusammen mit den Eltern den Kindern die hierzu notwendigen Basiskompetenzen zu vermitteln. Dazu zählen beispielsweise positives Selbstwertgefühl, Problemlösefähigkeit, lernmethodische Kompetenz, Verantwortungsübernahme sowie Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit.

(2) Das pädagogische Personal in förderfähigen Kindertageseinrichtungen hat die Kinder ganzheitlich zu bilden und zu erziehen und auf deren Integrationsfähigkeit hinzuwirken. Der Entwicklungsverlauf des Kindes ist zu beachten.

(3) Das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration (Staatsministerium) legt Bildungs- und Erziehungsziele für förderfähige Kindertageseinrichtungen in der Ausführungsverordnung (Artikel 30) fest.

Das BayKiBiG legt gemeinsam mit dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan sowie den Bayerischen Bildungsleitlinien gesetzliche Grundlagen fest, die für förderfähige Kindertageseinrichtungen verpflichtend sind.

Verankert sind hier zum Beispiel allgemeine Grundsätze für die individuelle Bildungsbegleitung, die Basiskompetenzen, Ethische und religiöse Bildung, die sprachliche Bildung, sowie die mathematische, naturwissenschaftliche und technische Bildung, die Umwelterziehung, die Medienbildung, die ästhetische und musikalische Bildung, die Bewegungserziehung und die Gesundheitsbildung.

2.2.2 Schutzauftrag

Im Sozialgesetzbuch Achter Band (SGB VIII) ist normiert:
„Allgemeine Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe ist es, Kinder und Jugendliche davor zu bewahren, dass sie in ihrer Entwicklung durch den Missbrauch elterlicher Rechte oder eine Vernachlässigung Schaden erleiden. Kinder und Jugendliche sind vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen.“

So sind die Rechte der Kinder im SGB verankert. Diese Verantwortung, die unsere Kindertagesstätte hier übernimmt wird den Eltern beim Informationsabend eingehend erläutert und wird von den Eltern mit einer Unterschrift bestätigt.

Nimmt eine Fachkraft Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung wahr, teilt sie dies der Einrichtungsleitung mit. Sollten im Rahmen einer kollegialen Beratung die Bedenken nicht ausgeräumt werden, wird, ein Gespräch mit den Eltern gesucht.  Den Eltern werden somit Hilfestellungen aufgezeigt und gemeinsam nach Lösungswegen gesucht.

Nehmen die Eltern die Unterstützung an, geben wir auch weiterhin Hilfestellungen. Sollten die Eltern keine Hilfe in Anspruch nehmen und eine Gefährdung des Kindes nicht ausgeräumt werden können, unterrichtet die Leitung unverzüglich das Jugendamt.

3. Standort und Geschichte der Einrichtung

3.1. Standort

Das Einzugsgebiet ist die Gemeinde Hunderdorf (Umkreis ca. drei bis fünf Kilometer).Der Kindergarten St. Nikolaus befindet sich im Ortszentrum, etwas zurückversetzt von der Hauptstraße. Die Kinder der umliegenden Weiler werden privat mit dem Auto gebracht. Etwas außerhalb der Ortschaft befindet sich ein Gewerbegebiet. Aufgrund der ländlichen Gegend ist eine ÖPNV-Anbindung nicht gegeben, man ist auf das Auto angewiesen.
Viele neue Bauplätze locken junge Familien an.  Im Gleichzug mit den Baugebieten  entstehen auch weitere Spielplätze. Weitere Bauplätze finden junge Familien als neue Eigentümer.  Weiterhin befinden sich im Dorf Sport- und Tennisplätze. Viele Kinder nutzen das Angebot der ansässigen Vereine (z. B. Fußballverein, Trachtengruppe …). Auch stehen den jungen Müttern Mutter-Kind-Gruppen zur Verfügung.     Die meisten Eltern sind berufstätig, darunter sind viele Pendler. Viele Mütter arbeiten halbtags.

3.2.Geschichte

1959 wurde das alte Schulhaus zum Kindergarten umfunktioniert. 66 Kinder belebten auf Anhieb die neue Kindertagesstätte. Die Kinder wurden von den Franziskanerschwestern betreut. Seit 1974 bis heute arbeiten im Kindergarten weltliche Kräfte. 1981 wurde das „alte Schulhaus“ abgerissen und der darin befindliche Kindergarten durch einen Neubau ersetzt. Pfarrer Anton Högner weihte 1982 den neuen Kindergarten ein. 1994 begann der Erweiterungsbau des Kindergartens von zwei auf vier Gruppenzimmer. Dieser konnte 1995 seiner Bestimmung übergeben werden. 2005 wurde die erste „Kleinkindergruppe“ integriert. Im Jahre 2011 wurde der Anbau einer Kinderkrippe an das bestehende Gebäude verwirklicht, der im Jahre 2015 um eine weitere Gruppe vergrößert wurde. Ab Januar 2022 ist in der Einrichtung eine weitere Krippengruppe untergebracht. Unsere Kindertagesstätte wird von der Bevölkerung gut angenommen.

4. Zielgruppe

4.1. Lebenssituation der Kinder

Die Kinder stammen aus allen sozialen Schichten, von arm bis Mittelstand. Da sich in unserer ländlichen Gegend wenig Arbeitsmöglichkeiten ergeben, sind viele Elternteile Pendler und/oder Schichtarbeiter. Die Familien sind größtenteils intakt, wobei zu beobachten ist, dass die Zahl der Alleinerziehenden stetig zunimmt. Hier auf dem Land haben die Kinder auch noch eine engere Beziehung zu den Großeltern, Tanten usw., da sie nicht zu weit entfernt wohnen. Durch die ländliche Struktur haben die Kinder großen Freiraum, Spielmöglichkeiten (verkehrsberuhigte Zonen) und guten Kontakt zur Nachbarschaft. Über die Kindertagesstätte lernen Kinder und Eltern sowohl einheimische Familien als auch Migrantenfamilien, die in Hunderdorf integriert sind, kennen. Kurz gesagt, es werden Elternfreundschaften geschlossen.

4.2. Aufnahmekriterien

4.3. Aufnahmevorgang

Die Eltern haben in der Anmeldewoche (ca. Januar, Februar) die Möglichkeit ihr Kind vorzumerken. In unserer Einrichtung werden Kinder zwischen 0 und 6 Jahren aufgenommen. Die Anmeldung erfolgt in einem Aufnahmegespräch, wobei eine Zusage erst nach der Schuleinschreibung schriftlich bestätigt wird. Die Eltern werden zu einer Informationsveranstaltung geladen. Hierbei erhalten sie eine Einladung für ihr Kind, das an einem Tag die jeweilige Gruppe besuchen darf (Schnuppertag für Kindergartenkinder). Die Eingewöhnung bei Kindern unter drei Jahren wird mit den jeweiligen Eltern individuell abgesprochen und durchgeführt. Sollte ein Kindergartenkind Schwierigkeiten haben, sich in der Gruppe einzugewöhnen, wird gemeinsam mit den Eltern ein Weg gesucht, den Kindern den Einstieg zu erleichtern. Dies sollte aber nicht länger als drei Wochen dauern. Bei Dringlichkeit bzw. falls Plätze vorhanden sind erfolgt auch eine Aufnahme während des Jahres.

5. Strukturelle und organisatorische Merkmale

5.1. Gebäude

5.1.1 Anzahl der Räume

6 Gruppenräume (einer teilbar mit Trennwand)

1 Schlafraum (zweigeteilt)

5 Intensivräume

5 Kindertoiletten (eine mit Dusche)

2 Wickel- und Waschräume (1 mit Schmutzschleuse /Zugang zum Garten)

1 Elternwarteraum

2 kleine Materialräume

1 großer Materialraum

1 Turnhalle (derzeitige Nutzung als Gruppenraum, Kindergartengruppe)

1 Musikraum (derzeitige Nutzung als Schlafraum, Krippengruppe)

1 Entspannungsraum

1 Personalraum

1 Personalküche mit Vorratsraum

1 Essraum

1 Wäscheraum

1 Putzkammer

1 Büro

3 Personaltoiletten (eine behindertengerecht)

6 Kindergarderoben

1 Therapieraum

1 Treppenhaus

1 überdachter Lichthof

1 Elektroraum

1 Heizraum

1 Windfang

1 großer Gang mit verschiedenen Spielbereichen

1 Dachboden (kaum zugänglich)

2 Lager (Krippe)

1 Waschraum (Krippe)

3 Gartenbereiche mit Schuppen und Spielhäuschen jeweils für Kindergarten- und Krippenkinder      ( verschiedene Spielgeräte)

5.1.2. Nutzung der Räume

In den Gruppenräumen findet das Freispiel statt, sowie verschiedene Angebote. Zum Brotzeitmachen setzen sich die Kinder in die Essecke des Zimmers. Auch für Elternveranstaltungen, wie kleine Muttertagsfeiern, Abschiedsfeier und Bastelabende wird das Gruppenzimmer genutzt.

Die Intensivräume dienen zur Kleingruppenarbeit, sowie zur vorschulischen Erziehung, Vorbereitung für Angebote und Bilderbuchbetrachtungen.

Im Schlafraum können sich vor allem die Kleinsten ausruhen.

Im Materialraum werden Bastelmaterialien, Malutensilien, Reservewäsche, Taschentücher, Bastelordner usw. aufbewahrt.

Die Toiletten dienen der Hygiene- und Sauberkeitserziehung.

Musikzimmer und Turnhalle werden normalerweise zur intensiven Förderung der Kinder im musikalischen und motorischen Bereich genutzt. Da diese Räume derzeit für die weitere Krippengruppe benötigt werden, kann zur musikalischen Förderung auf den Entspannungsraum ausgewichen werden. Zur motorischen Förderung kann die Turnhalle der Mittelschule mitgenutzt werden. Auch werden die drei Spielplätze und der Sportplatz der Gemeinde Hunderdorf stark frequentiert.

Damit Eltern sich ungestört zurückziehen können (z. B. bei der Eingewöhnung) wurde ein Elternwarteraum geschaffen.

Der Personalraum wird überwiegend für Teambesprechungen und Mittagspausen des Personals genutzt, für Elterngespräche, Vorbereitungen, Praktikanten- und Lehrergespräche.

Das Büro dient für organisatorische Aufgaben, Vertreterbesuche, Anmeldung und Elterngespräche. Auch werden dort die Unterlagen der Einrichtung aufbewahrt.

In der Küche wird, nicht nur zu bestimmten Anlässen (Feste, Feiern) gebacken und gekocht.

Da immer mehr Kinder in unserer Einrichtung durch externe Therapeuten (Heilpädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden) zusätzlich gefördert werden, werden verschiedene Räume auch hierzu benutzt.

5.1.3. Ausstattung

Die Gruppenräume sind alle zweckmäßig eingerichtet. 3 Gruppenzimmer (1. Anbau) sind helle Räume, da diese über Oberlicht verfügen und mit einer Galerie ausgestattet sind, ebenso mit einer Küchenzeile. Das vierte Zimmer befindet sich im Altbau und ist aufgrund seiner Lage ziemlich dunkel. Die Zimmer der Krippengruppen sind ebenfalls hell, einer kann durch eine Trennwand in Gruppen- und Nebenraum unterteilt werden.

Die Gruppenzimmer sind in verschiedene Ecken und Bereiche aufgeteilt z. B. Bauecke, Puppenecke, Kuschelecke, Malecke, Brotzeitecke.

Der Gang wird für verschiedene Spielstationen genutzt. z. B. Bällebecken, Kaufladen, Spielsteine, Bilderbuchecke, Werkbank, Schulecke usw. Im überdachten Lichthof können sich vor allem die Kleinsten mit Bobbycars usw. bewegen.

Unser Musikzimmer ist mit Musikinstrumenten und vor allem Legematerialien für die religiöse Erziehung ziemlich reichhaltig ausgestattet. Durch dunkle Vorhänge und Lichteffekte lässt sich der Musikraum in einen Traumraum verwandeln.

Auch der Turnraum bietet viele Geräte und Materialien, die für abwechslungsreiche Angebote notwendig sind.

Das Büro ist mit einem Fax und einem PC mit Internetanschluss ausgestattet.

In der Personalküche ist eine große Küchenzeile und im Vorratsraum steht die Waschmaschine und ein Trockner.

In den fünf Toiletten sind jeweils zwei WC’s und Waschbecken bzw. Waschrinnen. In einem Waschraum befindet sich eine Dusche. Im Wickel- und Waschbereich der Krippe sind zusätzlich ein Wickeltisch mit Aufgang sowie Badewanne und eine Schmutzschleuse, die den Zugang zum Garten ermöglicht (Zwergerl), integriert.

5.2. Gruppen

5.2.1 Anzahl

4 Kindergartengruppen mit individuellen Betreuungszeiten
2 Krippengruppe

Die Belegung der Gruppen kann individuell auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten werden. Je nach Angebotsgestaltung bzw. Integration einzelner Kinder kann hier variiert werden.

5.2.2. Personal

In unserer Einrichtung arbeiten Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, sowie Heilerziehungspflegerinnen und Fachkräfte mit gleichwertigen Abschlüssen die in den verschiedenen Gruppen eingesetzt sind. Aufgrund der verschiedenen Öffnungszeiten der Gruppen können die Arbeitszeiten der einzelnen Mitarbeiterinnen variieren.  Praktikantinnen der Berufsfachschule für Kinderpflege haben die Gelegenheit den praktischen Teil ihrer Ausbildung bei uns zu machen. Ab und zu, je nach Nachfrage, nehmen wir auch Praktikantinnen der Fachakademie, der Hauptschule, der Fachoberschule oder anderen Schulen in unsere Einrichtung auf. Bei Bedarf sind auch Integrationsfachkräfte in der Einrichtung angestellt.

Um den Anstellungsschlüssel sowie den Fachkraftschlüssel zu gewährleisten, variieren die Beschäftigungszeiten des Personals von 20 Wochenstunden bis 39 Wochenstunden.

5.2.3. Gruppenstärke

Im Regelfall  besuchen bis zu 25 Kinder eine Kindergartengruppe. Sie sind altersgemischt zwischen drei und sieben Jahren. Hier sind mindestens eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin je Gruppe eingesetzt.

In einer Krippengruppe werden Kinder im Alter bis zu drei Jahren aufgenommen. Insgesamt können in den drei Krippengruppen 44 Kinder aufgenommen werden. Die Anzahl des pädagogischen Personals richtet sich nach der Zahl der angemeldeten Kinder. Plätze können geteilt werden.

Bei Aufnahme von Einzelintegrationskindern in einer Gruppe reduziert sich die Gruppenstärke. Besondere Aufmerksamkeit und individuelle Förderung eines jeden Kindes sind hierfür dringend erforderlich, so dass eine Gruppenreduzierung notwendig ist. Auch bemühen wir uns die Anzahl des pädagogischen Personals zu erhöhen, so dass eine gute Förderung gewährleistet ist.

Die Konfession der Kinder ist meistens römisch-katholisch. Kinder anderer Konfessionen akzeptieren die religiöse Ausrichtung unserer Einrichtung. Einige sind Aussiedlerkinder/Migrantenkinder.

5.3. Öffnungs- und Ferienzeiten

Öffnungszeit ist von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr

Die Öffnungszeit können bei Bedarf und ausreichender Belegung verlängert werden.

Kinder von 3 bis 6 Jahre

Mindestbuchungszeit von 7.45/8.00 Uhr bis 12.00/12.15 Uhr

Kernzeit von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Es besteht kein Mittagsdienst.

Kinder unter 3 Jahre

Mindestbuchungszeit: 10 Stunden pro Woche an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen, Kernzeit von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Im Jahr hat unsere Einrichtung 30 Tage geschlossen. Diese Schließtage fallen in der Regel in besuchsarme Zeiten (Weihnachtsferien, Sommerferien usw.). In diesen besuchsarmen Zeiten besteht die Möglichkeit der Zusammenlegung einzelner Gruppen.

5.4.Finanzen

Allgemein

Die Förderung der Personalkosten errechnet sich nach bestimmten Gewichtungsfaktoren. Der errechnete Förderbetrag wird von der Kommune an den Träger weitergegeben. Weitere anfallende Kosten hat der Träger zu finanzieren.

Die Betriebskosten werden nicht gefördert.

Materialkosten (Bastelmaterial, Spielmaterial, usw.), die während des Jahres anfallen, sind Betriebskosten. Es werden dazu aber auch eingehende Spenden verwendet.

Beiträge:

Der jeweilige Beitrag errechnet sich aus der gebuchten Zeit. Kinder ab drei Jahren zahlen für die Kernbuchungszeit 74,80 € im Monat. Für Kinder unter drei Jahren verdoppelt sich der Beitrag.

Für Kinder, die das dritte Lebensjahr im Kalenderjahr vollendet haben, erhalten einen Beitragszuschuss von 100  € monatlich ab September des gleichen Kalenderjahres (z. B. Kinder des Geburtsjahres 2018 erhalten ab September 2021 einen Beitragszuschuss).

Eltern, deren Kinder das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können beim ZBFS Krippengeld beantragen. Hier können ebenfalls bis zu 100 € monatlich bezuschusst werden.

Besuchen mehrere Kinder einer Familie den Kindergarten, so reduziert sich der Beitrag für jedes Kind um ein Viertel.

Der Monat August ist beitragsfrei.

Die genauen Beiträge bei längerer Buchungszeit sind in der Gebührenordnung ersichtlich.

5.5 Buch- und Aktenführung

Die Buchführung wird von der Geschäftsführung, die Aktenführung von der Kindergartenleitung vorgenommen.

Personalplanung:

Der Einsatz des Personals im Jahresablauf wird im Benehmen mit der Geschäftsleitung von der Kindergartenleitung organisiert. Die Planung beinhaltet die Dienstzeiten, Dienstpläne, Urlaubsplanung etc. Das Qualitätshandbuch der Einrichtung skizziert den genauen Ablauf. Sämtliche schriftlichen Unterlagen werden im Kindergarten aufbewahrt.

Organisation der Gruppen:

Die Kindergartenleitung organisiert die Belegung der Gruppen. Sie erledigt alle mit der Aufnahme und Betreuung der Kinder anfallenden Aufgaben. Sämtliche Daten sind in den Gruppenlisten, sowie in den Kinderakten festgehalten. Diese verwaltet die Leitung der Einrichtung.

Wirtschaftliche Planung:

Die wirtschaftliche und finanzielle Leitung des Kindergartens obliegt der Geschäftsführung.

Die Kindergartenleitung verfügt über ein Budget für die tägliche Betriebsführung, das  monatlich mit der Geschäftsführung abgerechnet wird. Die Unterlagen finden sich bei der Geschäftsführung.

6. Aufgaben und Kompetenzen des Trägers

Der Pfarrer ist Kirchenverwaltungsvorstand der katholischen Kirchenstiftung in Hunderdorf, die die Trägerschaft des Kindergartens innehat. Der Träger ist verantwortlich für die Gesamtausrichtung der Tagesstätte als einer Einrichtung der Kirche, die religiöse Erziehung der Kinder, Unterstützung des pädagogischen Personals in religiösen Angeboten z. B. kirchliche Feste, Kindergottesdienste gehören zu seinen Aufgaben.

Regelmäßige Einnahmen sind die Elternbeiträge. Der Träger erstellt für das Kindergartenjahrjahr einen Haushaltsplan, der die Einnahmen (Elternbeiträge, Zuschüsse) und die Ausgaben (Personalkosen, Betriebskosten, Anschaffungen) beinhaltet. Der Träger ist stets in guter Verbindung mit der Einrichtungsleitung, begleitet das pädagogische Personal in seinen erzieherischen Aufgaben, in der Elternarbeit (bei Elternabenden, Elternbeiratswahl, vereinzelt Elterngespräche), ist vereinzelt bei Teambesprechungen mit dabei.

Wichtige Informationen für die Einrichtung gibt er an die Leitung weiter. Er schafft die notwendigen und räumlichen und sonstigen organisatorischen Voraussetzungen, die eine qualifizierte Arbeit gewährleisten.

Er sorgt die Versicherung und die rechtzeitige Bezahlung des Personals. Für die tägliche Reinigung der Räumlichkeiten ist ausreichend Reinigungsperosnal bestellt.

Er leistet gute Zusammenarbeit mit der Kommune, vertritt die Tagesstätte in Gemeinderatssitzungen, kümmert sich um die Weiterleitung von baulichen Maßnahmen, ist in Verbindung mit weiteren öffentlichen Einrichtungen wie Finanzkammer und Landratsamt als Aufsichtsbehörden und ist zuständig für die personelle Situation in der Einrichtung. Die Neuanstellung von pädagogischen Fach- und Hilfskräften trifft er in Absprache mit der Leitung. In seiner Verantwortung obliegt auch die Beendigungen von Arbeitsverhältnissen. Er kann die in der Einrichtung tätigen Personen zur Verantwortung ziehen. Einige dieser Aufgaben werden an die Einrichtungsleitung delegiert.

7. Personal

Eine qualitativ hochwertige Ausbildung ist für uns besonders wichtig. Erzieherinnen müssen nach der mittleren Reife eine fünfjährige Ausbildung (zwei Jahre Vorpraktikum, zwei Jahre Besuch der Fachakademie für Sozialpädagogik und ein Jahr Berufspraktikum) durchlaufen, um eine Gruppe eigenständig führen zu dürfen. Für Kinderpflegerinnen dauert die Ausbildung zwei Jahre, die sie in einer Berufsschule für Kinderpflege absolvieren. Hierbei ist ein Praktikum an einem Tag in der Woche in einer Kindertagesstätte vorgeschrieben. Heilerziehungspleger/innen können als Hilfskraft, mit Zusatzausbildung HEP im Erziehungsdienst auch als Fachkraft angestellt werden. 

7.1. Aufgaben und Kompetenzen

7.1.1. Leitung

Die Leitung der Kindertagesstätte hat die Aufgabe, im Zusammenwirken mit dem Träger und den pädagogischen Mitarbeiterinnen eine Konzeption der Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit zu erstellen. Dabei orientiert sie sich an die Situation ihrer Einrichtung. Für die Planung und Durchführung der gesamten Arbeit in der katholischen Einrichtung ist sie dem Träger verantwortlich. Die Leiterin nimmt an regelmäßigen Leiterinnenkonferenzen und Dienstbesprechungen teil.

Ihr obliegen weitere Leitungsaufgaben:

Mitarbeiterführung:

Leitung der regelmäßigen Dienstbesprechungen in der Tagesstätte, Einführung von neuem Personal, Informationen der Mitarbeiterinnen über Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Weitergabe von Rundschreiben, Verantwortung für die Praktikantenanleitung, Organisation hauswirtschaftlicher Dienste.

Betriebsführung:

Führung der Aufnahmegespräche mit den Eltern, Aufstellung eines Dienstplans für alle Mitarbeiterinnen und in Absprache mit dem Träger, Regelung der Vertretung in Absprache mit dem Träger (bei Arbeitsunfähigkeit, Urlaub, Fortbildung), Abfassung von Berichten und Anträgen, schriftliche Fixierung der Vorbereitung von Festen oder Gottesdiensten, Erstellung von Erhebungsbögen und Weitergabe von statistischem Material, verschiedenen schriftlichen Arbeiten für Behörden, Gemeinde , Caritas, Aufsichtsbehörde, zweckentsprechende Verwendung und Abrechnung der vom Träger zur Verfügung gestellten Gelder, Führung des Bankkontos, Spielgeldverwaltung, Organisation der Gruppenaufteilung, Vertreterbesuche, Telefondienst, Abfassung von Unfallanzeigen, Mitverantwortung für die gesamte Einrichtung, insbesondere in Hinblick auf Sicherheit, Ordnung, Instandhaltung und Hygiene.

Zusammenarbeit mit dem Träger:

Die Leitung trifft in Absprache die Grundlagen der Erziehungs-, der Bildungs- und der Betreuungsarbeit, auch in Hinblick auf die Einbeziehung in das pfarrliche Leben. Sie gibt Stellungnahmen gegenüber dem Träger ab, insbesondere zur Bedarfsanalyse von Gruppenplätzen, zu Baumaßnahmen, Ausstattung, zu den Öffnungs- und Schließzeiten. Sie informiert ihn rechtzeitig über Veränderungen in den Gruppen, verschiedenen Aktionen. Sie gibt Meldung weiter von Schäden und Mängeln an Inventar, Gebäude, sowie über erforderliche Instandhaltungsarbeiten, sie gibt Arbeitsunfähigkeitsmeldungen von Mitarbeitern weiter.

Weitere Aufgaben:

Sie arbeitet mit dem Elternbeirat zusammen, erstellt Elternbriefe, organisiert Elternabende. Sie ist stets in Verbindung mit Behörden und anderen Institutionen, z. B. Aufsichtsbehörde, dem Gesundheitsamt, mit dem Caritasverband (im Rahmen auch der kirchlichen Fachberatung und Fortbildung). Sie arbeitet zusammen mit anderen Einrichtungen im Einzugsbereich, wie die Grundschule am Ort, Frühfördereinrichtungen, Beratungsstellen.

7.1.2. Gruppenleitung

Die Gruppenleitung ist der Leitung und dem Träger gegenüber für die pädagogische Arbeit, die religiöse Erziehung und der organisatorischen Arbeit in der Gruppe verantwortlich. Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der Arbeit müssen der Konzeption der Einrichtung entsprechen. Zu den Aufgaben der Gruppenleiterin gehört insbesondere die selbständige Leitung einer Gruppe (mit Vor- und Nachbereitung). Erstellung der Wochenpläne und Reflexionen, Spielgeldverwaltung, Zusammenarbeit mit der pädagogischen Zweitkraft (abgestimmter Erziehungsstil), Elterngespräche, Planung und Führung von Veranstaltungen während des laufenden Jahres, Teilnahme an Sitzungen des Elternbeirates, Gestaltung von Elternabenden oder Elterninformationen, Mitverantwortung für die Erstellung des Rahmenplans, Führung der Anwesenheitsliste, Anleitung der Praktikantinnen, Führung von Gesprächen mit Beratungsstellen, Schulen oder anderen Einrichtungen, Informationen an die Leitung über gruppeninterne Vorgänge, Unterstützung bei Festen, Sorge und Mitverantwortung für die Instandhaltung des vorhandenen Materials und Mobiliars halten und die Teilnahme an Arbeitskreisen.

7.1.3. Pädagogische Hilfskraft (Kinderpflegerin)

Die pädagogische Zweitkraft trägt zusammen mit der Gruppenleitung die Mitverantwortung für die Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder. Sie ist beteiligt an der Planung, Durchführung und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit und der religiösen Erziehung der Kinder. Sie kann die Gruppenleitung aushilfsweise in der Gruppe vertreten, wenn sie mit der Arbeit vertraut ist. Sie ist für die Ausführung pflegerischer und hauswirtschaftlicher Arbeiten, die unmittelbar im Zusammenhang mit der Pflege und der Erziehung der Kinder stehen, verantwortlich. Sie wirkt mit und unterstützt die Gruppenleitung bei Veranstaltungen für Eltern. Sie trägt Sorge für die Ordnung und Sauberkeit des Gruppenraums und der dazugehörigen Nebenräume (Blumenpflege, Getränkezubereitung u. a.).

7.1.4. Praktikantinnen

Gerade im sozialen Bereich ist es sehr wichtig, pädagogisch ausgebildete Mitarbeiter zu haben. Das Personal erzieht, bildet und betreut die Kinder. Unsere Einrichtung stellt auch Ausbildungsplätze für Praktikantinnen zur Verfügung. Ihnen obliegt die Betreuung einzelner Kinder, Angebote durchzuführen und die Fach- und Hilfskräfte in verschiedenen Aufgaben zu unterstützen.

7.2. Verfügungszeiten

Unter Verfügungszeit für das pädagogische Personal fallen insbesondere die Vor- und Nachbereitung der Gruppenarbeit, Einkauf von Material, Elternarbeit, Vorbereitung von Festen, Gottesdiensten u. a. Die Verfügungszeit ist für jeden Mitarbeiter in der Tagesstätte abzuleisten. Die zeitliche Lage der Verfügungszeit ist unter der Berücksichtigung der betrieblichen Möglichkeiten zu nehmen. Die Gruppenleiterinnen haben unterschiedliche Zeiten für die Vor- und Nachbereitung. Dies gilt ebenfalls für die Zweitkräfte, die ihre Verfügungszeit für Vorbereitung und sonstige Arbeiten gewährt wird. Für diese Verfügungszeit sollten 15% der gesamten Arbeitszeit als Verfügungszeit zur Verfügung stehen. Mehrarbeit wird vorzugsweise in besuchsarmen Zeiten ausgeglichen und mit der Leitung bzw. dem Träger abgesprochen.

7.3. Besprechungen

In unserer Einrichtung finden regelmäßig alle zwei Wochen Dienstbesprechungen statt, die das gesamte Personal zur Teilnahme verpflichten. Sie umfassen einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden und dienen dem gemeinsamen Austausch der Arbeit in der Tagesstätte, der Weitergabe von Informationen der Leiterin an die Mitarbeiter, der Terminplanung, der Erstellung des neuen Rahmenplans, der Planung von Festen und Gottesdiensten, der Erörterungen von Erziehungsfragen und der Elternarbeit. Bei Bedarf werden außerordentliche Teambesprechungen angesetzt. Der Verlauf und der Inhalt einer Besprechung werden schriftlich in einem Protokoll festgehalten.

7.4. Fortbildung

Alle Mitarbeiter unseres Teams nehmen im Laufe eines Jahres an Fortbildungen teil. Sie werden dazu vom Träger für bis zu drei Arbeitstage im Jahr freigestellt, dazu in der kirchlichen Einrichtung drei Tage zusätzlich für Exerzitien. Fortbildungen werden angeboten von verschiedenen Verbänden, wie Landesverband, Diözesan-Caritasverband, Berufsverband zu verschiedenen Themen und Erziehungsfragen.

Folgende Themenkreise haben unsere Mitarbeiten in den letzten Jahren daraus ausgewählt:

  • Umgang mit meiner Stimme
  • Sexueller Missbrauch von Kindern
  • Verhaltensauffällige Kinder
  • Turnen und Rhythmik
  • Meditation und Entspannung bei Kindern
  • Instrumente selbst gebaut
  • Qualitätsmanagement
  • Organisation einer Einrichtung

Alle Mitarbeiter nehmen an Arbeitskreisen und Arbeitskonferenzen des Diözesan-Caritasverbandes teil, die bisher einmal im Jahr stattgefunden haben. Auch die regionalen Arbeitskreise in den umliegenden Einrichtungen werden vom gesamten Personal besucht. Der Betrieb in der Einrichtung wird davon nicht beeinträchtigt, da die Mitarbeiter in verschiedenen Arbeitskreisen aufgeteilt sind.

8. Grundsätze der pädagogischen Arbeit

8.1. Lernen und Bildung in unserer Kindertageseinrichtung

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und entwickelt sich in jedem Bereich unterschiedlich schnell. Die Kinder bekommen bei uns die Möglichkeit ihren Impulsen zu folgen. Sie können dadurch ihre Persönlichkeit und ihre Autonomie bestmöglich entfalten.

Lernen ist ein Prozess. Das Kind bildet sich in erster Linie selbst. Heute wird Bildung viel mehr als sozialer Prozess angesehen, an dem neben Kindern und Fachkräften, auch Eltern und andere Erwachsene aktiv beteiligt sind. In den neuen Bildungsplänen stehen die Lernkompetenzen im Mittelpunkt und nicht mehr, wie bisher, die Vermittlung von Kenntnissen. Es geht darum zu lernen, wie man lernt. Kinder lernen in jeder Situation. Besonders die alltäglichen Situationen sind für die Kinder spannend und neu. Sie bieten dem Kind die Gelegenheit, Neues zu entdecken, Neues zu lernen.

Lernen in unserer Einrichtung (sowohl Kindergarten als auch Krippe) zeigt sich darin:

  • dem kindlichen Anfängergeist Raum, Material und Zeit zu geben, um sich zu entwickeln.
  • dass interessierte Erwachsene die Erfahrungen der Kinder teilen.
  • dass Erwachsene eine aktive Beteiligung des Kindes ermöglichen.
  • dass Kinder Resonanz erfahren.

Bei vielen Kindern ist das Wort „alleine“ eines der ersten. Dies liegt daran, dass Kinder intuitiv wissen, dass Handlungen, die sie selbständig durchführen, elementare    Entwicklungserfahrungen für sie sind. Kinder lernen durch Versuch und Irrtum. Sie experimentieren, um an ihr Ziel zu kommen und genau dort liegt der Schlüssel. Wir beobachten die Kinder und schaffen ihnen eine anregende Spielumwelt. Wir trauen den Kindern etwas zu und helfen ihnen, wenn Bedarf besteht. Wir nehmen den Kindern jedoch nicht alles ab oder geben ihnen Lösungen vor, denn nur wenn die Kinder selbst etwas erfahren, lernen sie auch. Diese Situationen ermöglichen dem Kind   gleichzeitig, Selbstvertrauen zu gewinnen.

Weitere Informationen dazu findet man in unserem Qualitätshandbuch in den Standards Leitbild, Tagesablauf und pädagogische Planung.

8.2. Altersmischung

In den Gruppen unserer Einrichtung befinden sich Jungen und Mädchen bis zu 6 Jahren. Die Gruppen sind in einer den Kindern entsprechenden Alterszusammensetzung eingeteilt, um dem Entwicklungsstand gemäß arbeiten zu können. Im Normalfall befinden sich in den Kindergartengruppen Kinder von drei bis sechs Jahren, in der Krippengruppe Kinder bis zu drei Jahren. Für unser Team steht hier vor allem das Sozialverhalten im Vordergrund. Durch die Alterseingrenzung und die gemischten Gruppen lernen die Kinder Rücksicht auf andere zu nehmen und Vorbild für die Anderen zu sein. Die Kinder lernen aber auch sich durchzusetzen und ihre Meinung zu vertreten. Sie erfahren ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und erleben die Gruppe als eine Gemeinschaft. Egal ob Junge oder Mädchen, jedes Kind soll sich als gleichberechtigt und gleichwertig fühlen.

8.3. Freispiel

8.4. Erziehungs- und Bildungsschwerpunkte

In unserer Einrichtung legen wir als Team auf folgende Erziehungs- und Bildungsschwerpunkte besonderen Wert. Unsere Erziehungsziele gelten für alle Kinder in unserer Einrichtung, jedoch in altersentsprechender Form.

Eine konsequente und freundschaftliche Erziehung ist für Kinder sehr wichtig. Dabei lernt es die Achtung vor älteren Personen kennen und respektiert diese auch. Es lernt Grenzen und eine bestimmte Richtung kennen, die es fordert und braucht. Durch eine freundschaftliche Erziehung erlebt das Kind Geborgenheit und das Gefühl des Angenommen seins und auch akzeptiert werden als eigenständige Persönlichkeit.

Auch die Beziehungsfähigkeit spielt in der Gruppe eine große Rolle. Das Kind    soll lernen mit verschiedenen Menschen umzugehen und Freunde zu finden. Es soll einfache Verhaltensregeln gegenüber anderen kennen lernen und versuchen auch danach zu handeln. Ein Beispiel hierfür ist die Konfliktbewältigung auf verschiedene Arten. Die Kinder sollen ihre Konflikte und Aggressionen nicht gewalttätig lösen, sondern auch andere Arten gemeinsam finden. (z. B. Verbal, Diskussionen …)

Menschen haben ein psychologisches Grundbedürfnis ihre Handlungen selbst zu bestimmen. Sie wollen autonom handeln. Genauso haben Kinder aber das Bedürfnis an sie herangetragene Handlungsziele anzustreben. Daher erhalten unsere Kinder möglichst oft die Gelegenheit selbst zu entscheiden. Sei dies z. B. im freien Spiel oder bei der Auswahl der Aktivitäten. Genauso werden aber an die Kinder auch Anforderungen gestellt, die optimal für ihre Fähigkeiten sind. So lernen sie auch schwierige Aufgaben zu bewältigen. (motivationale Kompetenz) Eine Rückmeldung der Fachkräfte befähigt die Kinder hierbei zur Selbstregulation. Sie lernen so ihr Können einzuschätzen und zu bewerten. Bei allen pädagogischen Angeboten werden aber die Interessen der Kinder aufgegriffen und miteinbezogen. So können die Kinder z. B. Themen mit einbringen, die wir dann in den Tagesablauf integrieren. Daraus resultiert, dass die Kinder Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen. Dies ist uns bei Kindern besonders wichtig. Wir wollen sie zu gefestigten Persönlichkeiten erziehen, die sich im späteren Leben gut zurechtfinden. Das geschieht indem sie sich selbst kennen und akzeptieren lernen. Auch die anderen Kinder in der Gruppe sollten so akzeptiert und angenommen werden, wie sie sind. Jedes Kind sollte sowohl von der Gruppe, als auch dem Erziehungspersonal als gleichwertig angesehen werden, egal welche Eigenschaften es auch besitzt. Dadurch wächst und reift die Persönlichkeit der Buben und Mädchen.

Es ist für uns wichtig, dass die Kinder ihre Ängste abbauen und somit offen für Neues    sind, bzw. lernen sich bestimmte Dinge zuzutrauen. Um Enttäuschungen besser verarbeiten zu können ist es aber auch wichtig, dass die Kinder ihre Frustrationsgrenze senken.

In unserer Gesellschaft bestehen bestimmte Werte. Die Kinder sollen lernen, sie zu erkennen und sich somit in das Leben miteinander einzufügen. Hierzu tragen bestimmte Verhaltensregeln bei, die den Ablauf des Tages und auch das Zusammenleben regeln. Hierbei haben die Kinder auch ein Recht beteiligt zu werden. Dies beruht aber auf Freiwilligkeit seitens der Kinder. Eine Beteiligung im Kindergartenalltag (Partizipation) ist im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung gedacht. Hier ist es wichtig in den Dialog mit den Kindern zu gehen. Die Kinder können somit Eigenverantwortung übernehmen, sollen aber auch zu seinem Wohl, sowie zum Wohl der Gemeinschaft mitwirken. d. h. für die Kinder auch andere Meinungen zu akzeptieren und Kompromisse schließen zu können. So ist für die Kinder ein demokratisches Erleben möglich. Eine Beteiligung hierbei ist von klein auf gewährleistet.

Ein anderes Ziel unserer Arbeit ist die Gesundheits- und Ernährungserziehung. Die Kinder erfahren, wie ihr Körper aussieht, wie man ihn pflegt und wie man mit ihm umgeht, sei es Körperhygiene, richtiges Ankleiden oder richtige und gesunde Ernährung. Auch der richtige Umgang mit Lebensmittel soll den Kindern vermittelt werden. Sie sollten diese achten und schätzen. Genauso soll die Sauberkeit in der Gruppe den Kindern nahegebracht werden. Sie müssen lernen, Ordnung zu halten und fremdes Eigentum (anderer Kinder, Möbel, Spiele) zu achten. Sie sollen den Dingen eine gewisse Wertschätzung entgegenbringen und sich für ihren Gruppenraum, bzw. für die Kindertagesstätte verantwortlich fühlen.

Als katholische Einrichtung vertreten wir den christlichen Glauben und die christlichen Werte. Diese wollen wir den Kindern vermitteln und sie somit zu verantwortungsvollen Christen erziehen. Dies geschieht bei uns auf ganzheitliche Art und Weise, unter anderem auch nach der Methode von Franz Kett.

Bei den Vorschulkindern achten wir besonders auf die Förderung der Schulfähigkeit. Wir versuchen diese Kinder in allen Bereichen zu fördern, damit sie den Anforderungen der Schule gewachsen sind z. B. Konzentrationsförderung. Auch versuchen wir gemeinsam mit der Grundschule einen leichten Übergang vom Kindergarten in die Grundschule zu schaffen. Hierzu werden ab Beginn des Vorschuljahres gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt. (z. B. Singstunden, Vorlesestunden, Ausflüge, Schuleinschreibung, Besuch der 1.Klass-Lehrer im Kindergarten uvm.)

Durch mathematische Inhalte kann das Kind die Beständigkeit, die Verlässlichkeit und die Wiederholbarkeit in Erfahrung bringen. Die Förderung der kognitiven Fähigkeit wird in der Betrachtung und in der sinnlichen Erfahrung geometrischer Formen und geometrischer Objekte, in der Raumvorstellung, und in den verschiedensten mathematischen Aktivitäten erarbeitet. Somit kann die grundlegende Fähigkeit für mathematische Bildung erfolgen.

Hierbei ist auch die Sprachbildung besonders wichtig. Wir wollen die Freude an der Sprache wecken, versuchen Ausdrucksformen zu verbessern und Sprachdefizite auszugleichen. Denken und Sprechen sind eng miteinander verbunden. Nur mit der Sprache können wir das Gedachte ausdrücken, unsere Gefühle formulieren, allen Dingen in der Welt einen Namen geben und miteinander ins Gespräch kommen. Doch dieses Instrument bedarf der frühen, aktiven und sorgfältigen Pflege. Kinder lernen sprechen nur in einer sprechenden Umgebung. Dabei kommt es in erster Linie auf das menschliche Beziehungsverhältnis zwischen Sprechendem und Hörendem an. Das sprachliche und seelisch warme Verhältnis zwischen Kind und Erwachsenem bildet den Nährboden für eine gute und differenzierte Sprechweise. Die Kinder brauchen gute sprachliche Vorbilder im Erwachsenen, um in die Sprache hinein zu wachsen. Infolge unserer medienbeherrschten Umwelt, besteht die Gefahr, dass in den Familien immer weniger miteinander gesprochen und in der „SMS“ Sprache kommuniziert wird. Das respektvolle, sprachliche Miteinander zwischen Kindern, Eltern und pädagogischen Fachkräften ist die Basis für ein gutes Klima, indem sich alle wohl fühlen können.

Vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund versuchen wir Sprachbarrieren abzubauen. Wir bringen ihnen gemeinsam mit den anderen Kindern die deutsche Sprache näher, damit sie diese verstehen und lernen können. Um zu ermitteln, welchen speziellen Förderbedarf alle unsere Kinder haben, wird eine Sprachstandserhebung bei jedem Kind durchgeführt.

An einem „Vorkurs Deutsch – lernen vor Schulbeginn“ nehmen dann jene Kinder mit und ohne Migrationshintergrund teil, die einer gezielten Begleitung und Unterstützung bei ihren sprachlichen Bildungs- und Entwicklungsprozessen bedürfen (wenn bei der Sprachstandserhebung ein Bedarf ermittelt wurde). Die Kursteilnahme verbessert die Startchancen der Kinder in der Schule. Hierzu werden die Eltern der Kinder bei einem Gespräch auf die gezielte Förderung ihrer Kinder in einem Vorkurs informiert. Die Erzieherinnen üben die deutsche Sprache ab dem Halbjahr gezielt mit diesen Kindern in der Einrichtung. Im letzten Jahr vor der Einschulung werden die Kinder zusätzlich durch eine Lehrerin an der Grundschule in einem Vorkurs gefördert. Den Eltern wird vermittelt, dass es wichtig ist, ihr Kind an dem Vorkurs teilnehmen zu lassen.

Zusätzlich zum „Vorkurs Deutsch“ wird den Vorschulkindern in unserer Einrichtung die Sprache durch kontinuierliches Sprechen, Singen … geübt.

Auch übernehmen die Vorschulkinder besondere Aufgaben, wie z. B. Fürbitten, Gedichte … Besonderes in unserer Einrichtung ist das „Würzburger Trainingsmodell“ (auch: hören, lauschen, lernen). Hier lernen die Kinder den Umgang mit Sprache kennen, lernen Wörter, Laute, Sätze zu erkennen und zu benutzen. Unterstützung und Übung finden die Kinder hierzu auch auf dem Tablet unterstützten Softwareprogramm der „Schlaumäuse“.

Bei der Förderung der Kreativität und Phantasie sollen eigene Begabungen entdeckt und entfaltet werden. Die Kinder sollen die Möglichkeit haben ihre Neigungen und Fähigkeiten auszuprobieren, egal welchen Geschlechts sie sind. Wir versuchen aber auch die Kinder an Unbekanntes heranzuführen. Dadurch sollen sie vertraut werden mit den dazugehörigen Materialien und lernen diese auch zu schätzen.

Durch die Trägheit/Bequemlichkeit in unserer Gesellschaft liegt uns vor allem die Bewegungserziehung am Herzen. Die Kinder sollen dadurch wieder Freude an der Bewegung erfahren, ihre Grob- und Feinmotorik üben und dabei auch Aggressionen abbauen.

Ebenso wichtig ist uns die Musikerziehung. Bei dem Kind soll dadurch die Freude an der Musik und am Singen geweckt werden. Es soll dabei ein Gefühl für die Musik und den Rhythmus entwickeln und den richtigen Umgang mit Instrumenten lernen.

Ein frühzeitiger, sachgerechter, selbst bestimmter und verantwortlicher Umgang mit Medien bereitet die Kinder auf die M edienwelt vor.

Für die Praxis bedeutet das, den Einsatz von Radio, Dias, Video, Computer usw. Auch sollen die Kinder lernen, den Unterschied zwischen Realität und Virtualität zu erkennen.

Die Achtung vor unserer Natur ist ein weiterer Punkt unserer Arbeit (Umwelterziehung ). Hier wollen wir den Kindern nahe bringen die Umwelt zu schätzen und zu respektieren. Wir wollen ihnen zeigen mit der Natur richtig umzugehen  z. B. Umweltschutz, Abfalltrennung, usw.

Das Durchführen von Experimenten in verschiedensten Versuchsreihen ermöglicht den Kindern das selbständige, eigenverantwortliche Handeln.

Der naturwissenschaftliche Schwerpunkt bietet den Kindern durch Selbsterfahrung die Welt zu entdecken. Durch praktische Erfahrungen im Alltag können die Kinder im Selbsthandeln Erfahrungen sammeln.

Da unsere Einrichtung an einer sehr belebten Straße liegt, bedeutet es uns sehr viel, dass sich die Kinder im Straßenverkehr zurechtfinden. Sie müssen lernen sich im immer größer werdenden Verkehrsaufkommen zurechtzufinden.

Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr zu einer Wegwerfgesellschaft. Dieses Problem wollen wir mit den Kindern erarbeiten, indem wir ihnen nahe bringen, einfache Dinge und Materialien wieder zu schätzen. Wir wollen ihnen begreifbar machen, daß man nicht alles haben kann, was man will. Sie sollen die Herkunft und den Wert des Geldes erkennen und lernen damit umzugehen (Konsumdenken).

 

Vor allem bei der Betreuung unserer jüngsten Kinder nimmt vermehrt die Sauberkeitserziehung und Hygiene einen hohen Stellenwert ein (Körperreinigung, Windeln wechseln, Nahrungsverarbeitung). Hierbei verstehen wir nicht nur das Wickeln und die Hinführung zum selbständigen Benutzen der Toilette, sondern auch die Körperpflege (z. B. Hände waschen).

Kinder wollen die Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden bzw. nach-denken. Sie wollen sie buchstäblich „begreifen“: daran riechen, sie schmecken und befühlen, damit experimentieren. Denn Sinneswahrnehmungen sind unverzichtbare Voraussetzung und Grundlage für die Ausbildung eines differenzierten Vorstellungs- und Denkvermögens. Unsere Kinder haben häufig schmutzige Hosen und Röcke sowie klebrige, sandige Hände und Füße. Nur so machen sie all die Erfahrungen, die sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mitzudenken und Zusammenhänge gedanklich nachvollziehen zu können. Als Fachbegriff ist hier die „Lernmethodische Kompetenz“ zu erwähnen.

Die lernmethodische Kompetenz ist der Grundstein für schulisches und lebenslanges, selbst gesteuertes Lernen. Um Wissen anwenden und Transfer nutzen zu können, kommt es nicht nur auf die Wissensinhalte an, sondern vor allem auf die Art und Weise, wie das Wissen erworben wird. Es gilt, den Kindern verschiedene Lernwege aufzuzeigen und diese mit ihnen zu erarbeiten. Das Beleuchten eines Themas von mehreren Seiten ist dazu bestens geeignet

Wir wollen den Kindern zeigen, wie man sich z. B. Informationen beschafft, wie man sie am besten versteht und umsetzen kann. Genauso bemühen wir uns, dass die Kinder erfahren, wie man Wissen auf andere Situationen überträgt und es flexibel nutzt. Auch zu erkennen, dass man etwas gelernt hat und wie man es gelernt hat ist für die Kinder sehr wichtig. Eine Ermunterung neue, andere Lernwege zu nutzen und gelernte Inhalte zu würdigen, ist eine weitere wichtige Erfahrung für Kinder unserer Einrichtung.

Durch wiederholte Reflektionen des Erlebten und Gesehenen lernen die Kinder Wissen und Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern und zu aktualisieren, sowie Unwichtiges und Überflüssiges auszufiltern. Die lernmethodische Kompetenz baut sich aus Basiskompetenzen, wie z. B. Denkfähigkeit, Gedächtnis, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Verantwortungsübernahme auf. Durch Nachahmen, Experimentieren und Zuhören werden diese gefordert und gefördert.

Trotz der vielen Schwerpunkte in unserer Arbeit wollen wir die Kinder dennoch nicht überfordern. Die Kinder sollen offen sein und bleiben und die Gemeinschaft in unserer Einrichtung  als positiv erfahren. Wichtig hierbei ist es, dass sich die Kinder im Alltag einbringen können, ihre Ideen angehört und auch umgesetzt werden. Wir wollen die Interessen der Kinder vertreten und Vertrauen schaffen. (Partizipation) Die Kinder sollen einfach ihren Spaß haben.

8.5. Schwerpunkte der Krippenerziehung

8.5.1. Die Eingewöhnungszeit

Einer sanften und individuellen Eingewöhnungsphase wird in der Krippengruppe besondere Bedeutung beigemessen. Ziel ist es ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Gruppenpersonal und den Eltern, sowie eine stabile Bindung zum Kind herzustellen.

Deshalb wird bereits beim ersten Gespräch die erste Zeit in der Krippengruppe intensiv besprochen. Dabei erfahren die Eltern etwas über den Ablauf der Eingewöhnung und erste Ängste werden abgebaut. Wichtig ist es, dass die Eltern selbst in dieser Phase Sicherheit ausstrahlen und hinter der Krippenerziehung stehen.

Die Eingewöhnungsphase wird wie folgt gestaltet: Zunächst besucht das Kind gemeinsam mit den Eltern oder einem Elternteil die Einrichtung. Das Gruppenpersonal nimmt einen ersten Kontakt zum Kind auf und versucht auch mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Je nachdem wie selbstsicher und aufgeschlossen sich das Kind verhält entfernen sich die Eltern in den ersten Tagen nur für eine kurze Zeit aus der Gruppe. Die Zeit, die das Kind ohne Eltern in der Einrichtung verbringt, wird in den darauffolgenden Tagen individuell gesteigert, bis die volle Buchungszeit erreicht ist. Wichtig ist, dass sie sich zuvor von den Kindern verabschieden und versichern es anschließend wieder abzuholen. Zeigt das Kind nur noch wenig oder gar keine Trennungsängste mehr, so gilt die Eingewöhnungsphase als abgeschlossen.

Hilfreich zur erfolgreichen Bewältigung der Eingewöhnung ist meist ein persönlicher Gegenstand des Kindes (Kuscheltier, Schmusedecke, usw.), den es mit in die Einrichtung bringen darf. Außerdem ist es von Bedeutung, dass sich Eltern und Personal über bestimmte Vorlieben, Rituale oder Eigenheiten des Kindes austauschen, damit auch in der Gruppe angemessen auf die Bedürfnisse des Kindes reagiert werden kann und es sich schneller „zuhause“ fühlt. Auch ein regelmäßiger Besuch der Einrichtung sollte angestrebt werden, da sich die Eingewöhnungszeit dadurch stark verringert.

8.5.2. Essen und Trinken

Die Ernährungsgewohnheiten jeder Familie sind sehr individuell. Dieses kann die verschiedensten Gründe haben (Allergien, religiöse Gründe, Vegetarier, Krankheiten, Überzeugungen). Wir möchten die Familien in ihren Entscheidungen achten und unterstützen. Deshalb wird das Essen immer von den Eltern von zu Hause mitgebracht, die Getränke stellt die Kindertagesstätte.

Genauso wie in unseren Kindergartengruppen ist uns auch in unseren Krippengruppen eine gesunde Brotzeit wichtig. Die Kinder entscheiden was und wie viel sie essen möchten. Sie werden motiviert, die mitgebrachten Speisen zu probieren. So können sie die verschiedenen Lebensmittel, mit den Geschmacksvarianten kennen lernen. Wir ermutigen sie ihre Wünsche zu äußern und sich gegenseitig am Tisch zu helfen. Auch geben wir den Kindern individuelle Hilfestellung.

Wir versuchen den Kindern eine „gesunde“ Brotzeit schmackhaft zu machen. Es wird Wert daraufgelegt, dass die Kinder keine Süßigkeiten mitbringen. Zum Trinken werden Tee, Milch, Säfte oder Wasser je nach Wunsch der Kinder angeboten. Es ist uns wichtig, dass die Kinder die Mahlzeiten in einer entspannten Atmosphäre einnehmen und erleben.

8.5.3. Hygiene und Körperpflege

Bei der Sauberkeitserziehung und dem Wickeln erfahren die Kinder ein natürliches und positives Verhältnis zu ihrem Körper und dessen Funktionen. Während der täglichen Pflege vor und nach den Mahlzeiten oder des Spiels ist es wichtig, dass die Kinder sich regelmäßig waschen bzw. zur Toilette gehen.

Anreize, damit gesunde Körperpflege Spaß macht, ist die liebevolle Ausstattung der Waschräume und Wickelstationen durch Bilder, Spiegel oder Utensilien, die sich mit der Körperpflege beschäftigen. Die Kinder beobachten sich während der Körperpflege und erkennen, was richtig oder falsch ist.

Durch Gespräche, Bücher und die regelmäßige Durchführung der Körperpflege bekommen die Kinder ein Grundverständnis für den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse. Das tägliche Ritual des Wickelns wird mit den Eltern individuell besprochen. Gewickelt wird immer nach dem persönlichen Rhythmus des Kindes. Windeln und Hygieneartikel werden von den Eltern gestellt und regelmäßig aufgefüllt.

8.5.4.Schlafbedürfnis

Ausreichend Schlaf ist – wie die Befriedigung des natürlichen Bewegungsdranges – eine wichtige Voraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes. Das Schlafbedürfnis ist aber individuell verschieden, wobei das Alter nur ein sehr allgemeiner Anhaltspunkt ist. Das Kind soll das Schlafen als etwas Schönes und Beruhigendes empfinden. Jedes Kind hat seinen Schlafplatz, den es mit persönlichen Gegenständen wie Schnuller, Teddybär oder Puppe gemütlich einrichten kann.

Aufgrund der unterschiedlichen Schlafgewohnheiten von Kindern (z. B. bestimmte Einschlafrituale oder Schlafenszeiten), werden diese vorher mit den Eltern abgeklärt. Wird ein Schlafbedürfnis bei Kindern außerhalb dieser  Zeiten erkannt wird natürlich individuell auf die Bedürfnisse des Kindes eingegangen.

8.6. Schwerpunkte der Integration und der Inklusion

Integration und Inklusion gelingt immer dann, wenn Menschen ohne Behinderung es als selbstverständlich ansehen, mit Behinderten und Migranten gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Dieses Denken sollte bereits im Kleinkindalter gefördert werden.

Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum und unterscheidet sich von anderen Menschen. Eine Behinderung stellt dabei eine von vielen Verschiedenheiten dar, die Menschen aufweisen können. Jeder kann davon betroffen sein, sei es durch eine Krankheit, durch einen Unfall oder durch einen Umzug.

Darum kommt es darauf an, eine soziale Ausgrenzung behinderter Menschen, die für sie mitunter schlimmer ist, als ihre Behinderung an sich, so wie auch ausländischer Menschen zu vermeiden, ihre Eigeninitiative und Selbstbestimmung zu stärken und sie in die Gesellschaft zu integrieren. Auch sie sollen, entsprechend ihren Möglichkeiten, ein weitgehend normales Leben führen können. Aufgabe ist es, ihnen bei größtmöglichem Abbau von Benachteiligungen die bestmögliche Förderung anzubieten. Denn jeder Mensch, ob behindert oder nicht, hat ein Recht auf Entwicklung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit.

Unser Kindergarten soll Lebensraum für alle Kinder sein, selbst wenn diese in vielfältiger Weise verschieden sind. Sie sollen in gleicher Weise betreut, erzogen und gebildet werden. Kinder wollen und müssen sich entwickeln. Gerade Kinder mit vorhandenen oder drohenden Behinderungen bzw. Barrieren in der Sprache oder der Lebensumstände haben ein besonderes Anrecht auf Entwicklung und die dazu notwendigen Anregungen und Hilfen. Für eine positive Entwicklung benötigen Kinder andere Kinder. Dieses gilt insbesondere auch für behinderte Kinder. Durch soziale Erfahrungen und Anregungen im Umgang mit anderen Kindern erhält ihr behinderungsbedingter Entwicklungsverlauf viele positive Impulse.

Aufgabe und Ziel unserer Integration/Inklusion ist die Realisierung eines gemeinsamen Lern-, Lebens- und Spiel-Alltags und des Gruppenlebens selbst. Durch ihre gemeinsame Betreuung profitieren sowohl die behinderten, die ausländischen als auch die nicht behinderten Kinder in ihrer Entwicklung. Sie können miteinander und voneinander lernen und gegenseitige Akzeptanz aufbauen. Sie erleben, wie unterschiedlich Kinder sein können.

In einem Miteinander, in dem Schwächen-haben und Verschieden-sein Normalität ist, kann jedes Kind erfahren, dass es wichtig ist und geachtet wird. Dieses Wissen beinhaltet für uns, dass eine Beeinträchtigung manchmal akzeptiert und angenommen werden muss. Integrative und Inklusive Erziehung bedeutet für uns die Aufmerksamkeit für einander zu wecken, Stärkung des Einfühlungsvermögens, Förderung von Toleranz und Akzeptanz.

Uns liegt am Herzen, dass jedes Kind in seiner Besonderheit wahrgenommen wird und wir uns an seinen Stärken orientieren. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und darf dieses bei uns beibehalten.

Sehr wichtig ist uns hierbei die vermehrte und intensive Zusammenarbeit mit den Eltern und allen am Entwicklungsprozess beteiligten Personen. Daher finden hier vermehrt Elterngespräche oder/und Entwicklungsgespräche mit den Therapeuten statt. Hierbei kann der Entwicklungsstand genau erfasst werden um anschließend präziser darauf einwirken zu können.

Über die Aufnahme eines behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindes wird im Einzelfall entschieden. Hierzu ist erst abzuklären, ob die gegebenen Räumlichkeiten, die Eignung des Personals und die gesetzlichen Vorgaben  eine optimale Betreuung und Förderung des Kindes gewährleisten kann. Auch das Einverständnis des Trägers muss gegeben sein.

8.7. Umgang mit Medien

Die verschiedenen Medien werden von uns sehr sparsam und ausgewählt eingesetzt. Die Kinder sollen hierbei verschiedene Arten und den Umgang mit ihnen kennen lernen. Größtenteils sind dies Dias, Filme, Zeichentrickfilme, selten Videos, sowie DVDs und vermehrt Musikkassetten bzw. CDs. Hierbei legen wir Wert auf qualitativ gute Inhalte, die wir hinterher mit den Kindern aufarbeiten. Natürlich sind diese Medien auch dem Alter entsprechend angepasst. Auch dürfen die Vorschulkinder, nach vorheriger Schulung und Einweisung, begrenzt den PC/Tablet-PC mit verschiedener Lern-Software benutzen (z. B. Schlaumäuse).

Auch werden im Kindergarten Fotos von den Kindern angefertigt. Diese dienen dazu, dass sich die Kinder in der Einrichtung und am Tages-ablauf, sowie am Jahresablauf orientieren können. Auch erkennen sie so ihre eigenen Gegenstände leichter.
Beispiele hierfür sind: Sitzplatz in der Garderobe, Eigentumsfächer, Gruppenzugehörigkeit (Fotos im Eingang) Geburtstagskalender, Fotos auf den eigenen Mappen….

8.8. Spiel und Arbeitsmaterialien

Unsere Spielmaterialien (sind):

8.9. Regeln und Sanktionen

Um sich im Leben der Gesellschaft/der Gruppe besser zurechtzufinden gibt es bei uns in der Einrichtung bestimmte Regeln und Sanktionen. Dabei sollen die Kinder lernen sich in der Gruppe/der Gemeinschaft zurechtzufinden. Dies fällt manchem Kind besonders schwer, da sich die Familiensituation in den letzten Jahren sehr verändert hat       (Einzelkinder, alleinerziehende Elternteile, Trennungskinder usw.). Die Kinder sollen Werte wieder kennen lernen und versuchen diese umzusetzen (z. B. Rücksichtnahme, warten können, zuhören können, verzichten usw.). Unser Anliegen ist es, dass sie Grenzen erfahren und kennen lernen, eine bestimmte Ordnung einhalten können und dabei zu einer Persönlichkeit heranreifen.

8.10. Beobachtung

Durch gezielte, dokumentierte Beobachtung möchten wir die Situation des Kindes kennen lernen, seine Stärken und Schwächen. Das Verhalten des Kindes, bzw. in der Gruppe soll uns Auffälligkeiten sehen und Entwicklungsverzögerungen erkennen lassen. Genauso gut wollen wir besondere Begabungen bei den Kindern erkennen um entsprechend darauf reagieren zu können. Hierbei versuchen wir dann, wenn es nötig ist, Maßnahmen mit den Eltern abzusprechen und den Kindern und Eltern dabei zu helfen. Hierzu haben wir in unserer Einrichtung einen Beobachtungsbogen für Kinder unter sechs Jahren und einen Beobachtungsbogen für Vorschulkinder entwickelt. Ebenso werden in unserer Einrichtung die vorgegebenen Beobachtungsbögen „seldak“ (Sprachentwicklung und Literacy), „perik“ (Positive Entwicklung und Resilienz), sowie „sismik“ (Sprachverhalten bei Migrantenkindern) verwendet. Auch bei den Krippenkindern werden Stärken und Schwächen mit geeigneten Beobachtungsbögen dokumentiert.

9. Planung der Inhalte und Methoden der Arbeit

9.1. Ziele und Grundsätze

Ziel unserer Arbeit ist es, den Inhalt der Planung nach dem Jahresablauf zu gestalten. Danach richten sich auch die Feste und Feiern unserer Institution. Auch die Interessen der Kinder, die aus aktuellen Gegebenheiten und Situationen, die die Umwelt bietet entstehen, werden berücksichtigt.

Der Inhalt der Planung wird kindgerecht, anschaulich und zeitgemäß erarbeitet. Für diese Themen werden alle Sinne des Kindes in Anspruch genommen (musikalischer Bereich, gestalterischer Bereich, motorischer Bereich, sprachlicher Bereich spielerischer Bereich, pädagogischer Bereich). Diese Bereiche werden auch durch Elternabende, Seniorenarbeit usw. an die Öffentlichkeit getragen.

9.2. Rahmenpläne

In bestimmten Zeiträumen (ca. alle drei bis sechs Wochen) wird der Rahmenplan im Team ausgearbeitet. Dem Jahresablauf angepasst werden bestimmte Themen ausgewählt. Bestimmte Angebote finden gruppenübergreifend statt, wie z. B. Ausflüge, Kasperltheater, Gottesdienste usw.

Andere Angebote werden der Gruppe entsprechend angepasst, z. B. Bilderbücher, Klanggeschichten, Turnen usw.

Unser Rahmenplan wird in folgende Bereiche aufgeteilt.

  • Religiöses Erleben und Soziales
  • Natur- und Sachbegegnung (Naturwissenschaft, Mathematik …)
  • Spracherziehung (Gespräche, Geschichten, Bilderbücher …)
  • Musik- und Bewegungserziehung (Lieder, Turnen, Rhythmik …)
  • Kreativitätserziehung
  • Medienerziehung
  • Elternarbeit

Der Rahmenplan ist in jeder Gruppe verfügbar. Die Eltern erfahren durch den Aushang des Wochenplanes und eines Aktionstisches, sowie per digitalem Bildschirm was in der jeweiligen Gruppe passiert. Der Rahmenplan dient dem Personal als Stoffsammlung. Es kann, muss aber nicht alles verwendet werden. Man kann auch Angebote verwenden, die nicht im Plan vermerkt sind. Jede Erzieherin kann nach ihren eigenen Neigungen und Fähigkeiten Angebote auswählen und danach arbeiten. Es hat jede ihren persönlichen Stil. Je nach Gruppensituation werden auch Wochenpläne erstellt. Die einzelnen Gruppen gestalten mit den Kindern zusammen ihre Räumlichkeiten nach den gegebenen Themen selbst. Aus dem Rahmenplan werden Angebote verwendet, die dem Altersstand der jeweiligen Gruppe entsprechen. Angebote werden hierbei auch nach dem jeweiligen Können der Kinder abgewandelt (vereinfacht bzw. erschwert). Angebote für Krippenkinder sind im Rahmenplan besonders gekennzeichnet.

9.3.Raum- und Freiflächengestaltung

Die Zimmer sind individuell in Ecken und Bereiche wie folgt aufgeteilt.

Bauecke

Puppenecke

Gebetsecke

Lese- und Kuschelecke

Brotzeitecke

Malecke

Diese Bereiche werden mit den Kindern eingerichtet, damit sie jederzeit die Spielmöglichkeiten erreichen. Wir als Team versuchen, eine häusliche Atmosphäre zu vermitteln, die auch Freiräume offen und leicht zugänglich machen. Wir sind darauf bedacht, dass der Gruppenraum Sicherheit und Natürlichkeit ausstrahlt.

Beispiel eines Gruppenraumes:

Die Außenspielmöglichkeiten sind dem Gelände und der Umgebung kindgerecht angepasst. Die Kinder können ihre verschiedenen motorischen Fähigkeiten im Gartenhaus, am Klettergerüst, an der Rutsche, an Fahrzeugen usw. erproben. Bei diesen Spielmöglichkeiten ist an alle Altersgruppen gedacht. Auch der Umgang mit Naturmaterialien ist bedacht. Es sind genügend Freiflächen zum Laufen, Fahren, Fußball spielen und Brotzeit machen vorhanden.

9.4. Formen der Arbeit

In den verschiedenen Gruppen unserer Einrichtung gibt es einen geregelten Tagesablauf.

Krippengruppe Kindergartengruppe
Freispiel Freispiel
Morgenkreis/Begrüßungskreis Je nach Gruppe: Morgenkreis/Begrüßungskreis
Gleitende Brotzeit, zugleich Freispiel und Kleingruppenangebote, Einzelförderung Gleitende Brotzeit, zugleich Freispiel und Kleingruppenangebote, Einzelförderung und Vorschulerziehung
Freispiel, gemeinsamer Toilettengang/Wickelzeit Freispiel im Gang
Angebote je nach Bedürfnisse der Kinder Gezielte Angebote z. B. Stuhlkreis
Freispiel oder Spiel im Garten Freispiel oder Spiel im Garten

Die Kinder brauchen einen festen Tagesablauf, da sie feste Zeiten benötigen um einen geregelten Tagesrhythmus zu bekommen. Dieser Tagesrhythmus ist wichtig, damit sie sich hier in der Einrichtung wohl fühlen (psychische Entwicklung). Durch diese Einteilung kann man besser auf die Kinder eingehen und sie individueller fördern. Diese Abläufe ermöglichen es den Kindern mehr Abwechslung zu bieten.

10. Zusammenarbeit mit den Eltern

10.1. Stellenwert und Ziele

Es ist wichtig, dass man zu den Eltern der Kinder guten Kontakt hält. Die Arbeit mit den Eltern dient zum Wohl des Kindes. Bei Schwierigkeiten versuchen wir offen mit den Erziehungsberechtigten Absprache zu halten und sie zu beraten. Dadurch lernen wir zugleich das nähere Umfeld des Kindes kennen und können dadurch das Kind in seinem Tun und Handeln besser verstehen. Durch die Elternbriefe und Rahmenpläne gewähren wir den Eltern der Einblick in die Kindergartenarbeit. Auch beziehen wir die Erziehungsberechtigten in unsere Arbeit mit ein. In unserer Einrichtung versuchen wir mit den Eltern an einem Strang zu ziehen, sie als Partner zu betrachten. Bei nicht deutsch sprechenden Eltern bieten wir Hilfe an. z. B. bei Ämtern und Behörden, Ausfüllen von Formularen oder bei Sprachproblemen. Bei Eltern mit Integrativkindern oder jugendamtsbetreuten Kindern versuchen wir die Elternarbeit noch weiter zu intensivieren und Hilfen zu geben. (Hilfegespräche mit Ämtern …)

10.2. Elternbeirat

Der Elternbeirat unterstützt unsere Tagesstätte in seiner Öffentlichkeitsarbeit z. B. bei Festen und anderen allgemeinen Veranstaltungen. Bei wichtigen Angelegenheiten wird der Elternbeirat informiert z. B. bei Personalfragen, Ferienordnung usw. In umgekehrter Weise kann er auch die Einrichtung informieren und beraten. Der Elternbeirat hat eine beratende und unterstützende Funktion, jedoch keine entscheidende Funktion.

10.3. Elternarbeit

Beim Anmeldegespräch wird unseren neuen Eltern neben organisatorischen Belangen auch das Konzept unseres Kindergartens nahegebracht. Ebenso werden die Eltern nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Auch die Erwartungen an die Einrichtung können die Eltern mitteilen.

Eltern die ihre Kinder bereits in der Einrichtung untergebracht haben, können ihre Wünsche und Bedürfnisse spontan dem Personal mitteilen. Dies wird in den Teambesprechungen diskutiert und gegebenenfalls umgesetzt sowie an die betreffenden Eltern weitergegeben. Diese Eltern werden ebenso einmal im Jahr durch einen Fragebogen aufgefordert uns mitzuteilen, ob sich ihre Bedürfnisse geändert haben. Zur genaueren Erklärung dieses Fragebogens wird ein Elternbrief beigefügt. Dieser Fragebogen wird in den Monaten Oktober/November an die Eltern weitergegeben und wurde vorher mit dem Träger und dem Elternbeirat abgesprochen und erarbeitet. Die Auswertung der Fragebögen wird an die Eltern in Form eines Aushangs und/oder Elternbrief weitergegeben. Auch Verbesserungen/Änderungen werden so mitgeteilt.

Außerdem arbeitet unsere Einrichtung wie folgt mit dem Elternhaus zusammen:

  • durch die Einrichtungsordnung (wichtige organisatorische Belange)
  • durch Elternabende
  • bei Elterngesprächen/Beratungsgesprächen
  • bei Gottesdiensten
  • bei Festen und Feiern
  • in Informationsbriefen
  • durch den Aushang an der Pinnwand

11. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen

Ziel unserer Einrichtung ist es, den Kindern Hilfe bei besonderen Problemen zu gewähren. Auch bei der täglichen Lebensbewältigung wollen wir Hilfestellung geben. Ein besonderes Anliegen ist es, uns die Kinder sicher zum nächsten Lebensabschnitt zu führen. Deshalb arbeiten wir auch mit anderen Institutionen zusammen, soweit diese die Zusammenarbeit annehmen.

  • Logopädie
  • Ergotherapie
  • Frühförderung
  • Grundschule
  • Gesundheitsamt
  • Gemeinde
  • Pfarrgemeinde
  • Landratsamt
  • Kreisjugendamt
  • Caritasverband
  • Vereine z. B. Feuerwehr, Trachtenverein, Sportverein usw.
  • Verbände z. B. KEG, Landesverband
  • andere Kindergärten
  • Polizei
  • Berufsfachschule für Kinderpflege
  • Fachakademie für Sozialpädagogik
  • Fachoberschulen

Ein besonderes Augenmerk legen wir hierbei auf die Zusammenarbeit mit der Grundschule. Um eine gelingende Schulvorbereitung und Übergangsbewältigung zu gewährleisten ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schule, Eltern und Einrichtung unumgänglich. Unsere Kooperation besteht z. B. aus der Planung gemeinsamer Aktionen während des Vorschuljahres, aus gegenseitigen Besuchen (vorlesen, gemeinsames Singen, Lehrer besuchen die Einrichtung …) und aus gemeinsamen Aktionen und Ausflügen (Schlitten fahren, Theaterbesuche …)

Wichtig ist uns auch, die Kinder bei ihrem Übergang in die Schule zu begleiten. So sind wir z. B. anwesend bei der Schuleinschreibung, begleiten den Schulanfangsgottesdienst, usw. Um unsere Pädagogik anzupassen werden auch regelmäßig Gespräche mit den Lehrkräften geführt, um die Kinder inhaltlich gut auf die Schule vorzubereiten. Genauso bekommen wir stets Rückmeldung der Lehrkräfte über unsere pädagogischen Ansätze.

12. Nachwort

Mit unserer Konzeption wollen wir den Eltern und allen außenstehenden Personen einen Einblick in unsere Arbeit verschaffen. Wir wollen, sowohl unsere Ziele, als auch alle organisatorischen Belange, die unseren Tagesstätte betreffen verdeutlichen und somit einen Überblick über unsere breitgefächerte Arbeit geben. Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben wird unsere Konzeption ständig fortgeschrieben und aktualisiert. Ebenso sind in unserem Qualitätshandbuch viele Dinge zusätzlich geregelt und Prozesse beschrieben. (z. B. Ablauf von Festen, Projekten u.v.m.)

Es kostete uns, dem Team, viel Zeit und etliche Diskussionen, unsere Arbeit in vielen verschiedenen Bereichen zu schildern. Wir haben aber auch Unterstützung von unserem Träger und dem Elternbeirat erhalten, für die wir uns hiermit herzlich bedanken möchten. Trotz der vielen Mühen haben wir aber unsere Konzeption gerne erarbeitet. Wir hoffen, sie wird auch so gerne gelesen.

 

Stand: 13.11.2019